Sie sind hier: News / Jahr 2013 / 5. Juni 2013

Ihr Ansprechpartner

Barbora Neumaier
Öffentlichkeitsarbeit

Barbarossastraße 27
67655 Kaiserslautern

Tel.: 0631/ 800 93-115
Fax: 0631/ 800 93-101

b.neumaier[at]kv-kls.drk[dot]de

Sanierung und Ausbau der Rettungswache in Kusel

5. Juni 2013

Erweiterung wird deutlich teurer: Rund 750 000 Euro sollen Sanierung und Ausbau der Rettungswache in Kusel kosten – Neubau kommt nicht in Frage. Das Flachdach ist marode, die Heizung in die Jahre gekommen und eine weitere Garage für ein Notfalleinsatzfahrzeug wird gebraucht: An der Rettungswache beim Krankenhaus in Kusel gibt es viel zu tun.

Immer mehr ältere Menschen und steigende Spezialisierungen der Krankenhäuser: Diese Gründe nennt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) für den Ausbau der Rettungswache Kusel. Was die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen soll, belastet die Finanzen des Kreises. Rund 750.000 Euro kostet die Erweiterung, bis zu 75 Prozent davon trägt die Kommune.

Die Pläne, die der Kuseler Architekt und Ingenieur Dieter Fetzer dem Kreisausschuss in der vergangenen Woche vorstellte, schockierten die Ausschussmitglieder aller Fraktionen: Denn bereits 2011 gaben die Kreisgremien grünes Licht, um die Kuseler DRK-Rettungswache zu sanieren und zu erweitern. Damals standen 410.000 Euro im Raum. Der zuständige DRK-Landesverband in Mainz wartete für die endgültige Bauplanung jedoch die Daten aus der 2012 auf neuen Stand gebrachten Bedarfsplanung für den Rettungsdienst ab. Nun liegen die Gesamtkosten bei rund 750.000 Euro. Im Kern verursacht der Bau einer Garage diese Kostenexplosion. Laut dem aktuellen Rettungsdienstbedarfsplan vom 15. Mai muss in Kusel ein zusätzlicher Notfall-Krankentransportwagen stationiert werden. Solche Fahrzeuge sind besser ausgestattet als übliche Krankenwagen und müssen rund um die Uhr einsatzbereit gehalten werden. In der Praxis bedeutet das beispielsweise, dass die Garage größer und beheizt sein muss.

Wie Fetzer ausführte, ist die Haustechnik in der Rettungswache an der Zufahrt zum Kuseler Westpfalz-Klinikum – der Heizungskessel etwa stammt aus dem Jahr 1982 – dieser Anforderung nicht gewachsen. Zudem hätten sich die Energieeffizienzvorschriften für Boden- und Dachdämmung verschärft, außerdem seien das bestehende Flachdach und der Abwasserkanal marode. Alles zusammen führe neben einigem allgemeinen Baupreisanstieg von sieben Prozent seit 2010 zu der immensen Kostensteigerung. Fetzer: „Allein der Austausch der asbesthaltigen Dachplatten wird über 57.000 Euro kosten."

In der 2011 abgesegneten Planungsversion war von einem Notfalleinsatzfahrzeug nicht die Rede. Damals waren das DRK Kusel als Bauherr und der DRK-Landesverband als inhaltlich verantwortliche Instanz davon ausgegangen, dass nur ein normales Einsatzfahrzeug in Kusel geparkt werden würde.

Nach DRK-Angaben sind die Einsätze der Kuseler Rettungssanitäter sei 2009 um elf Prozent auf 6600 im Jahr gestiegen. „Diese steigenden Einsatzzahlen erklären sich daher, dass eine immer älter werdende Bevölkerung die Leistungen der Notfallrettung und des Krankentransportes vermehrt in Anspruch nimmt", heißt es in einer Stellungnahme auf eine RHEINPFALZ-Anfrage. Auch Verlegungen aus dem Kuseler Westpfalz-Klinikum nach Kaiserslautern oder Homburg hätten zugenommen. „Die Einsatzzeiten für Verlegungen liegen im Bereich von einer bis zwei Stunden, in denen der Rettungswagen nicht für Notfälle in der Bevölkerung zur Verfügung steht. In diesem Fall kommt dann der Notfallkrankenwagen zum Einsatz", so die DRK-Pressestelle weiter. Der Wagen soll auch die Rettungswachen in Lauterecken und Schönenberg-Kübelberg unterstützen, die ähnlich steigende Einsatzzahlen wie die Kuseler melden.

Der Rettungsdienst zählt zu den Pflichtaufgaben einer Kommune. Deshalb muss der Landkreis grundsätzlich 75 Prozent der Kosten für die Erweiterung der Rettungswache tragen. 25 Prozent übernimmt das DRK. Wie viel Geld das genau sein wird, ist noch unklar: In die Rechnung fließen nur sogenannte zuschussfähige Kosten ein, die im Normalfall unter der Gesamtsumme liegen. Nach der Planung von 2011 hätte der Kreis von den damals aktuellen 410.000 Euro rund 262.000 gezahlt. Im Haushalt 2013 ist kein Geld für die Bauarbeiten an der Rettungswache vorgesehen. „Frühestens 2014", so Landrat Winfried Hirschberger, könne eine Finanzierung auf die Beine gestellt werden. Ein Abriss und Neubau der Rettungswache kommt nicht in Frage. Auf „über eine Million Euro", schätzt Planer Fetzer die Kosten dieser Variante.

Quelle: Rheinlandpfalz, Westricher Rundschau (kgi), Kusel